Groth - Steuerberater -

Michael Groth

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Lexika

Riester-Rente

Mit der Riester-Rente besteht für Arbeitnehmer eine Möglichkeit, für ihre Altersvorsorge eine staatliche Förderung zu erhalten. Sie erfüllt im Drei-Säulensystem damit eine Ergänzungsfunktion im Rahmen der privaten Vorsorge. Besonders profitieren Familien mit vielen Kindern von der Riester-Rente.

Was ist die »Riester-Rente«?

Die Riester-Rente ist eine staatliche Förderung für die private Altersvorsorge. Sie dient als zusätzlicher Baustein zur gesetzlichen Rentenversicherung. Eingeführt hat sie der frühere Bundesarbeitsminister Walter Riester, nach dem dieses Förderinstrument benannt ist. Es ist seit dem Jahr 2002 verfügbar und richtet sich an Arbeitnehmer – insbesondere mit mehreren Kindern – und an Geringverdiener.

Mit der Einführung der Riester-Rente war die Idee verbunden, einen Ausgleich für die damalige Absenkung des Rentenniveaus zu schaffen. Wer diese Förderung für sich nutzen möchte, erbringt immer eine private Sparleistung (Eigenbeitrag), die der Staat dann mit einer Zulage ergänzt. Insgesamt sollen damit breitere Bevölkerungsschichten Zugang zu einer besseren Altersvorsorge erhalten.

Wie funktioniert die Riester-Rente?

Bei der Riester-Rente sind zwei Phasen zu unterscheiden:

  • Ansparphase (Einzahlungen in die Riester Rente)

  • Rentenphase (Auszahlung der Riester Rente)

In der Ansparphase erhält der Förderberechtigte direkte Zulagen. Hinzu kommt die Möglichkeit, die gesamte Sparleistung im Rahmen der Einkommensteuer geltend zu machen. Sie ist als Sonderausgabe abzugsfähig. Sollten die Zulagen in der Summe niedriger sein als die erzielte Steuerersparnis, kommt es zu einer Auszahlung der Differenz. Das Finanzamt prüft dies im Rahmen der sogenannten Günstigerprüfung.

Zur Auszahlung der Riester-Rente kommt es in der Rentenphase. Sie erstreckt sich bis zum Tod des Versicherten. Alle ausgezahlten Beträge unterliegen der normalen Besteuerung.

Nur staatlich zertifizierte Altersvorsorgeprodukte sind förderungsfähig. Dazu gehören die folgenden Verträge:

  • Bausparverträge oder Kreditfinanzierungen fürs Eigenheim

  • Fonds- sowie Banksparpläne

  • Rentenversicherungen

Wie hoch die Förderung ausfällt, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Dazu gehören der Familienstand und die Anzahl der Kinder.

Wer hat Anspruch auf die Riester-Förderung?

Jeder, der in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlt, kann die Förderung in Anspruch nehmen. Die Förderung erhalten außerdem die Ehepartner der Förderberechtigten, auch wenn sie für sich genommen nicht förderberechtigt wären.

Welche Formen der Riester-Rente gibt es?

Neben der Riester-Rentenversicherung existieren mit den Riester-Bauspardarlehen, den Riester-Banksparplänen, den Riester-Investmentfondssparplänen und den Riester-Bausparverträgen weitere Formen der Förderung.

Kann man die Riester-Beiträge von der Steuer absetzen?

Wer die Riester Rente in der Steuererklärung / Steuer als Sonderausgaben angibt, kann in der Ansparphase das zu versteuernde Einkommen und damit die Steuerlast reduzieren.

Für wen ist die Riester-Rente sinnvoll?

Über einen Riester Renten Rechner kann jeder ermitteln, ob die Förderung für ihn sinnvoll ist. Riester-Rente Nachteile ergeben sich zum Beispiel dadurch, dass der Garantiezins über die Jahre immer weiter gesunken ist und im Jahr 2022 bei 0,25 Prozent liegt.

Wer bekommt den Berufseinsteiger-Bonus?

Wer nach § 79 Satz 1 Einkommensteuergesetz unmittelbar zulageberechtigt ist und das 25. Lebensjahr zu Beginn des betreffenden Beitragsjahres noch nicht vollendet hat, kann den Berufseinsteiger-Bonus erhalten.

Kann man die Riester-Rente kündigen und auszahlen lassen?

Bei einer Kündigung fließen die Zulagen wieder an den Staat zurück. Wer seine Riester-Rente kündigen möchte, sollte berücksichtigen, dass er die erzielten Steuervorteile ebenfalls zurückzahlen muss.